Kleiner Bericht mit vielen Bildern
vom 10. Wehrheimer GEO-Tag 2009 auf den Binsenwiesen

Bilder: Jürgen Erker, Gerrit Mai, Jens Pfetzing, Jutta Pfetzing

Wir hatten ein Traumwetter für unseren GEO-Tag: Sonne, aber nicht zu heiß. So konnten wir in diesem Jahr eine Rekordbesucherzahl von 100 zählen, davon waren 47 Kinder und Jugendliche.


Besonders gefreut hat uns, dass Christine Heidemann von GEO (rechts) zu unserem 10-jährigen Jubiläum kam. Sie berichtet für GEO von unserem GEO-Tag. Ihr hat es bei uns auf den "Binsenwiesen" sehr gut gefallen.


In der Nähe des Eingangs hatten wir unseren "Stammplatz": Aus einem Eichenfass konnte man Apfelsaft zapfen, hier gab es Infos und das Kinderquiz.


Die reichlich von den NABU-Aktiven zur Verfügung gestellte Bestimmungsliteratur fand großes Interesse bei Kindern und Erwachsenen und half, so manche Art "beim Namen zu nennen".


Hier sind Fabian und Lukas mit dem KInderquiz unterwegs und suchen die Arten, die am Tag zuvor entlang des Rundweges auf den Binsenwiesen fotografiert wurden.

Insgesamt wurden 26 ausgefüllte Bögen zurückgegeben, die die Kinder in Gruppen oder allein ausgefüllt hatten. Fast alle Arten wurden von den Kindern gefunden. (Manchmal durften die Erwachsenen etwas helfen...)


Wir haben den Rot-Klee gefunden!


Eifrig beteiligten sich Kinder und Erwachsene an der Aufgabe, möglichst viele Arten zu suchen, zu bestimmen und aufzuschreiben.

In diesem Jahr sind zwei Gruppen besonders zu loben:
Timon (10 Jahre) und Naomi (6 Jahre) Sorensen mit Franz Josef Salzmann mit 83 notierten Arten, teilweise sogar mit den lateinischen Namen, und die Familie Kunzmann aus Oberursel mit 53 notierten Arten.

Auf dem Bild sind Naomi, Timon, Urs-Victor Peter aus Frankfurt und Franz-Josef Salzmann beim Bestimmen zu sehen.


GEO hat die 100 häufigsten Arten auf einem Poster zusammengestellt. Wir haben das Poster aufgehängt, so dass die Kinder sich hier informieren konnten. Das Poster gab es auch zum Mitnehmen.


 
 

Wie immer, war das Wasser für die Kinder wie ein Magnet. Hier wurde beobachtet, gefischt und gestaunt. Besonders interessant waren die vielen Egel, die Wasserläufer und die Wasserskorpione.


Auch "Prominenz" besuchte unseren GEO-Tag, u. a. durften wir Gregor Sommer, unseren Bürgermeister und Uwe Kraft, unseren hauptamtlichen Kreisbeigeordneten, begrüßen.


Einen "Experten" konnten wir in diesem Jahr für unseren GEO-Tag gewinnen: Hans-Joachim Flügel aus dem Knüllwald (hier beim Streifzug über die Binsenwiesen), ist Wildbienen-Experte und hat neben einigen Schwebfliegen und Wespen 6 verschiedene Hummelarten sowie als Besonderheit den "Bienenwolf" entdeckt.


Hans-Joachim Flügel, Jochen Brennecke und Christine Heidemann an der Insektennistwand.


Der "Bienenwolf" hat eigentlich ein irreführender Name, richtig heißt das Insekt "Gemeiner Bienenkäfer" (Trichodes apiarius) und gehört zu den Buntkäfern. Die Larve des Bienenwolfs lebt räuberisch und entwickelt sich in den Nestern von Solitärbienen (vermutlich in unserer Insektennistwand).


Recht oft und mit sehr variabler Färbung entdeckten wir an diesem Tag die "Listspinne", hier das Bild eines Weibchens mit Eikokon.


Besondere Aufmerksamkeit erfuhr auch der "asiatische Marienkäfer", den wir schon im vergangenen Jahr identifizieren konnten. In diesem Jahr stellten wir fest, dass er viel öfter beobachtet werden konnte und dafür unsere "einheimischen" Marienkäfer, wie der Zwei- und der Siebenpunkt viel seltener zu entdecken waren.


Ein "Distelbock". Dieser Bockkäfer fällt besonders durch seine geringelten Fühler auf.


Die Skorpionsfliege durfte nicht fehlen! Wir beobachten sie jedes Jahr. In diesem Jahr war sie auch eine Art, die für das Kinderquiz "herhalten" musste.



Hier gucken wir aber mal ganz genau!

Wie heißt diese Pflanze bloß?

Christine Heidemann, Wolf-Dieter Herrmann und Jochen Brennecke auf dem Rundweg unterwegs.



Der Weinberglauch, neu entdeckt von Urs-Victor Peter.

Der Rothalsbock war eine der gesuchten Arten des Kinderquiz. Warum hat der Rothalsbock einen schwarzen Hals?
Das ist das Männchen! Das Weibchen, das meist versteckter lebt, hat einen roten Hals, der dem Käfer seinen Namen gab.

Neu identifizierte Arten bis jetzt: 20 (unser Wildbienen-Experte muss noch einige Arten bestimmen und unsere Fotos und Listen sind auch noch nicht alle ausgewertet).

Viele "neue" Arten sind von uns einfach "neu" entdeckt worden (insbesondere Insekten), einige sind aber vermutlich tatsächlich "neu": Sie profitieren von dem Klimawandel, da es bei uns wärmer ist als früher.

Besonders hervorheben möchten wir zwei neue Arten, die es früher bei uns nicht gab, da das Klima zu rau war: der "Gewöhnliche Bienenkäfer" und der Weinberglauch.

Mittags hatten alle Hunger und konnten hier mit einem leckeren reichhaltigen Buffet etwas dagegen tun. Vielen Dank an alle, die hier "gezaubert" und dafür gesorgt haben, dass wir nicht nur satt wurden, sondern dass es auch noch total gut schmeckte.

Es steht schon fest: Auch im Jahr 2010 wird sich der NABU Wehrheim wieder am GEO-Tag beteiligen. Wir haben auch dieses Mal viel Neues entdeckt und beobachtet und außerdem eine Menge Spaß gehabt.

Für unsere Natur müssen wir uns einsetzen, sie muss geschützt werden! Damit wir das können, müssen wir sie kennen. Und dabei hilft uns der GEO-Tag sehr.

Nach dem erfolgreichen Tag wurde das "GEO-Banner" wieder abgehängt. Das GEO-Magazin hatte es uns geliehen, so dass wir es als schönen Blickfang auf den Binsenwiesen einsetzen konnten.