Naturschutzgruppe beschließt Namensänderung

Vogel- und Naturschutzgruppe soll künftig „NABU Wehrheim“ heißen – Hauptversammlung mit animiertem Jahresrückblick

Aus dem Usinger Anzeiger vom 05.03.2002

WEHRHEIM (ua)

Nach der Begrüßung des Vorsitzenden Franz Josef Salzmann liefen die Jahresberichte über die Aktivitäten des Vereins, die sonst oft langatmig vorgetragen werden, in bewegten Bildern auf der Leinwand ab. Die anwesenden Mitglieder und Freunde, die weniger aktiv am Vereinsleben teilnahmen, konnten sich so einen optischen Eindruck verschaffen, wo und wie Arbeitseinsätze in Lebensräumen, Biotop-Pflegearbeiten, Jugendaktivitäten und andere Veranstaltungen im vergangenen Jahr abgelaufen sind.

Einen breiten Raum nahmen dabei die Bilder von der Anlage des neuen Feuchtgebiets „Binsenwiese“ im Bizzenbachtal ein. Naturfotos wurden aus dem Feuchtgebiet „Auwiese“ und vom „Geotag der Artenvielfalt“ auf die Leinwand projiziert. An diesem Tag waren von Mitgliedern der Gruppe zusammen mit Experten 500 Tier- und Pflanzenarten gefunden und katalogisiert worden. Sogar der sonst so nüchterne Kassenbericht wurde anschaulich in klingender Münze bildlich dargestellt. Für die vielfältigen Aktivitäten und die Anlage des Biotops „Auwiese“ war der Vogel- und Naturschutzgruppe Wehrheim im vergangenen Jahr der Naturschutzpreis des Hochtaunuskreises verliehen worden.

Vorstandsmitglied Ernst Reiter, der lange Jahre als Beisitzer mitgearbeitet hatte, kandidierte nicht mehr für dieses Amt. An seiner Stelle wurde Jochen Brennecke als Beisitzer gewählt. Franz J.Salzmann dankte Ernst Reiter für seine langjährige, engagierte Arbeit im Vorstand. Neue Kassenprüfer wurden Kerstin Mony und Jörn Eichhorn.

Die Planungen für 2002 sehen keine Neuanlage von Biotopen vor, dafür sollen aber die Pflegearbeiten in den früher angelegten Lebensräumen einen breiteren Raum einnehmen. Da sind etwa Zäune zu reparieren, Nisthilfen zu erneuern, Hecken und Bäume zu schneiden und verschlammte Teiche auszubaggern. Zu diesen Pflegearbeiten sollten die Jugendlichen mehr herangezogen werden, damit sie Art und Umfang notwendiger Pflegemaßnahmen kennen lernten und die eine oder andere Maßnahme einmal selbständig übernehmen könnten, hieß es.

Vom 20. Juli bis 3. August können die Jugendlichen an einem Sommerzeltlager im Gutshaus Marienhof in Mecklenburg- Vorpommern teilnehmen, das der Verein zusammen mit den Gruppen Oberems und Usingen durchführt. Ein Herbstzeltlager der NAJU (Naturschutzjugend) Hessen findet vom 30. August bis zum 1. September im Odenwald statt. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Vogel- und Naturschutzgruppe Wehrheim wird es am 1. November eine kleine Jubiläumsveranstaltung geben. Im letzten Tagesordnungspunkt wurde die Versammlung gebeten, einer Namensänderung in „NABU Wehrheim“ und der damit verbundenen Satzungsänderung zuzustimmen. Vorsitzender Salzmann begründete diesen Antrag folgendermaßen: „Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) wird landauf landab durch viele Gruppen vertreten, die keine einheitlichen Namen tragen, aber alle Ortsgruppen des NABU sind. Schon seit einigen Jahren ist der NABU-Bundesverband bemüht, das Erscheinungsbild des Verbandes zu vereinheitlichen um die Wiedererkennung der Orts-, Kreis-, und Landesverbände zu erreichen und die Durchgängigkeit vom Bundesverband bis hin zu den Ortsgruppen zu dokumentieren. Die Selbständigkeit der Ortsgruppe bleibt voll und ganz erhalten.“ Diesem Antrag des Vorstandes wurde von der Versammlung fast einstimmig zugestimmt. Wenn das Amtsgericht Usingen die neue Satzung genehmigt hat, wird die Vogel- und Naturschutzgruppe Wehrheim e.V. den Namen „Naturschutzbund Deutschland (NABU), Gruppe Wehrheim e.V.“ tragen. Salzmann dankte abschließend Guido Tschulena, der seit 1987 die Jugendgruppe geleitet hat und jetzt dieses Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterführen kann.